Alle Wege stehen offen Karriere im Feinwerkmechaniker-Handwerk
Gerrit Vollmer weiß genau, was er will. Über ein Schülerpraktikum in der 9. Klasse wurde er auf den Beruf des Feinwerkmechanikers aufmerksam. Nach dem Realschulabschluss hat Vollmer daher eine Ausbildung als Zerspanungsmechaniker mit der Fachrichtung Fräs- und Drehtechnik absolviert. „Die Alternative wäre das Abitur gewesen. Im Nachhinein bin ich aber froh, den Weg der Ausbildung eingeschlagen zu haben“, so Vollmer. Nach dem Abschluss seiner Lehre mit Bestnote arbeitete er ein Jahr als Facharbeiter, wusste aber schnell, dass ihm das nicht ausreicht. Daher entschied sich der 20-Jährige dazu, den Meisterkurs zum Feinwerkmechaniker bei der Handwerkskammer OWL zu absolvieren, den er im November des vergangenen Jahres begann.
„Der Handwerksmeister bringt dir mehr als ein Studium“, riet ihm sein Vater Stefan Vollmer, selbst gelernter Werkzeugmechaniker und Diplom-Maschinenbauingenieur. Gerade die Praxisnähe sei von großem Wert. „Der Meisterkurs vermittelt alle notwendigen Grundlagen, um sich später einmal selbstständig zu machen“, betont Vollmer. Der besondere Mix aus anspruchsvoller Hand- und Kopfarbeit mache ihm jeden Tag auf´s Neue großen Spaß. Die Feinwerkmechanik deckt ein breites Spektrum ab, komplexe Arbeitsvorgänge und Fertigungsmethoden greifen ineinander. „Es macht einfach Spaß, eine Idee von der Planung bis zur Ausführung selbstständig umzusetzen“, so Vollmer. „Jedes Projekt ist unterschiedlich, das macht es auch so spannend, beispielsweise im Vergleich zu einer Tätigkeit in der Industrie“, berichtet der Nachwuchshandwerker.
Die Meisterschülerinnen und -schüler des Feinwerkmechaniker- und Metallbauer-Handwerks bearbeiten in den fachtheoretischen und fachpraktischen Teilen ihrer Meisterausbildung konkrete und praxisnahe Projekte. Dabei können sie im Bildungszentrum der Handwerkskammer auf hochmoderne Technik zurückgreifen. Dazu gehören CNC-Maschinen mit Siemens- und Heidenhain-Steuerung sowie 3D-Drucker für additive Fertigungen. „Damit können wir die Meisterschülerinnen und -schüler optimal auf die vielseitigen Anforderungen in ihrem Berufsleben vorbereiten“, erklärt Ausbilder Gavin Watson. In insgesamt 880 Unterrichtsstunden werden den Teilnehmenden unter anderem Themen in den Schwerpunkten Feinwerktechnik, technische Kommunikation, Qualitätssicherung und Betriebsführung vermittelt. „Der Beruf entwickelt sich ständig weiter, doch mit der Meisterausbildung stehen mir alle Wege offen“, so Vollmer, der sich vorstellen könnte, später einmal den Betrieb seines Vaters zu übernehmen.